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Ob es um das Rangieren geht, Nahgüterzüge zu befördern sind, oder Personenzüge auf Strecken ohne Oberleitung: Seit den 60er Jahren nahm die Zahl der für solche Zwecke eingesetzten Dampflokomotiven rapide ab. Wer also den Betrieb der DB der Epochen III und IV nachbilden will, kann zwar alle Traktionsarten einsetzen (das ist für viele wohl der größte Reiz dieser Epochen), doch Dieselloks gehören zweifelsfrei dazu. Und auch in der Spurweite TT gibt es von vielen Herstellern inzwischen fast jede Baureihe, die dafür in Frage kommt.

Hier vorneweg: Ein sehr lange von TT-Fans sehr schmerzlich vermisstes Modell: Der Uerdinger Schienenbus VT 95 bzw VT 98. Von Eisenbahnfreunden der 60er und 70er Jahre eher gefürchtet, weil im Zuge der Rationalisierung nach und nach fast alle Dampflokbespannten Personenzüge auf kleinen Nebenbahnen ersetzte, gerade darum jedoch eigentlich von einer Modellbahn, die diese Epoche nachbildet kaum wegzudenken. Seit dem Jahr 2018 konnte dieses Fahrzeug dann auch auf TT-Gleisen endlich eingesetzt werden Dank KRES, einem Hersteller, der sich seit Jahren eben auf Triebwagen spezialisiert hat und nun auch diese Lücke schloss. Und das in herausragender Qualität. Als Doppelpack mit Trieb- und Beiwagen (VT und VB). Zusätzlich gibt es auch noch den Steuerwagen VS.

V 36 von Tillig

V 36 von Tillig

Für das Rangieren gerade auf kleinen Bahnhöfen prädestiniert ist natürlich die Köf, die ARNOLD in TT schon vor einigen Jahren auf den Markt brachte. Nach der Insolvenz des Traditionsherstelers war sie einige Jahre lang nicht erhältlich. Mitte 2009 brachte Hornby das Arnold-Modell erneut auf den Markt, aktuell wird sie im Jahr 2020 in einer neuen Version aufgelegt. Die erste Serie war schon vor der Auslieferung durch Vorbestellungen ausverkauft, das lässt auf weitere Serien hoffen. Darüber hinaus bietet OERNEL eine unglaublich filigrane Version der Köf als Messing-Kleinserien modell. Obwohl dort sogar die Führerstandsinneneinrichtung nachgebildet und entsprechend wenig Platz für einen Antrieb bleibt, berichten deren Besitzer von einer beinahe unglaublichen Fahrkultur. Dieses Schmuckstück der gehobenen Preisklasse wird aktuell von den Glausbauexperten TTfiligran vertrieben, die mittlerweile auch einige sehr hochwertige Messingmodelle von Lokomotiven anbieten.

Eine weitere Kleinrangierlok kommt aus dem Hause Tillig, die V 36. 2009 erschien eine komplette Neukonstruktion des Modelles. Auf dem rechts zu sehenden Foto handelt es sich noch um das ursprünglich von BTTB konstruierte jahrzehnte-alte Modell. Übrigens diese Lok hat bei der DB sogar als Streckenlok für Personenzüge gedient. Zu diesem Zweck erhielt sie eine erhöhte Dachkanzel für besseren Streckenblick. Diese Version wurde ebenfalls jahrelang von Tillig produziert, ist noch häufig gebraucht zu haben, dürfte aber in absehbarer Zeit auch eine Neuauflage erfahren.

Die klassische Rangierlok der DB war aber ohne Zweifel die V60, die später - je nach Gewicht - als BR 260 und 261 nummeriert wurde, noch später (je nach Gewicht und Ausrüstung) als BR 360 bis BR 365. Sie ist bis heute auf vielen Bahnhöfen anzutreffen. Nur auf TT-Gleisen bildete ihr Fehlen lange eine schmerzliche Lücke. 2006 wurde diese Lücke bei rund 30 Modellbahnern durch eine Kleinstserie von Ingo Schwätzer gefüllt. Der Messingrahmen zwei gross;e Schwungmassen und ein Faulhaber-Motor sorgten für hervorragende Fahreigenschaften.

V 100 von Modist / Tillig

V 100 von Modist/Tillig

Im langjährigen Anlagenbetrieb haben bei mir aber doch die extrem filigranen Geländer gelitten. Und nun die gute Nachricht: Vor einigen Jahren erschien diese Lokomotive bei KÜHN. Damit die kleine Lok gute Zugkraft entwickelt, entsteht auch ihr Gehäuse aus Metallspritzguß.

Schon häufiger auch auf Streckenfahrt anzutreffen: die V 100 der DB. Sie war auf Nahverkehrsstrecken mit Wendezügen unterwegs aber auch im Rangierdienst zu finden. Auch sie wurde lange Jahre schmerzlich auf TT-Gleisen vermisst, dank MODIST hat das seit 2008 ein Ende. Der Remscheider Hersteller bot schon seit Jahren verschiedenste Sonderserien von Waggons, nun entstand seine erste Lokomotive. Wie das Foto beweist, wurde das Vorbild excellent getroffen - und mittlerweile entstand neben der Variante BR 212 auch die BR 211. Der Hersteller hat aus Altersgründen inzwischen das Geschäft aufgegeben - sein Modell wird inzwischen von Tillig weiter produziert und vertrieben.

V V90 von PIKO

V 90 von Piko

Ihre eigentlich sogar grosse Schwester, die V90 entstand 1966. Sie ist etwas länger, hat deutlich stärkeren Motoren für den schweren Rangierdienst und Zustellung von Güterzügen. Dieses Vorbild wurde vor einigen Jahren von PIKO auf die TT-Schienen gestellt und seitdem in mehreren Farb- und Epochevarianten aufgelegt. Noch ein Klassiker der DB - dagegen zeigt das folgende Modell eher wieder einen Exoten:

Die V 80 der DB Ihr Erscheinen als Modell der Spur TT sorgte im Jahr 2007 für Überraschung. In den frühen fünziger Jahren wurde diese Lok von der DB als Universallokomotive in Auftrag gegeben, enthielt viele technische Neuerungen und wurde in vielerlei Hinsicht Urahn der unmittelbar vohrer hier vorgestellten Typen. Doch die Lokomotive selbst konnte die gesteckten Ziele nichz erreichen, wurde nur in kleiner Stückzahl hergestellt und in den Siebzigern wieder ausgemustert. In der Zwischenzeit zogen die Maschinen aber zum Beispiel auch Wendezüge zwischen Frankfurt und Köln. Diese Maschine kam von Tilligs ableger Modellbahn-Manufaktur in den Handel, wird aktuell aber nicht mehr hertgestellt.

BR 218 als 'Citybahn' von Tillig

BR 218 als 'Citybahn' von Tillig

Die wichtigste Streckendieselloks der DB waren ohne Zweifel die verschiedenen Varianten der V 160, die später als BR 216 und vor allem BR 218 die am häufigsten anzutreffende Diesellok auf (West)Deutschen Gleisen wurde. Sie kamen 1964 auf die Gleise und wurden bis 2004 ausgemustert. Diese Baureihe wird auch schon viele Jahre lang von TILLIG für die Spur TT produziert, im Lauf der Zeit auch in verschiedenen Varianten Eine spezielle ist hier zu sehen: in der Version als 'City-Bahn', die in spezieller Lackierung bis Ende der 90er Jahre mit einer Garnitur 'Silberlinge' keine 100 Meter an meinem Haus vorbeifuhr. Auf der Strecke zwischen Köln und Gummersbach. Die passend dazu lackierten Waggons gibt es übrigens sowohl von TILLIG wie auch von KÜHN .

Die V 200, in gewissen Sinn eine Vorgängerin der V 160, spielte bei der DB schon rein zahlenmäßig eine deutlich kleinere Rolle - und gilt trotzdem als Kult-Lokomotive. In zwei Varianten (BR 220 und BR 221) ab 1954 gebaut, wurde sie von der DB schon 1984 wieder ausgemustert. Gerade in den frühen Jahren galt sie jedoch als absolute Paradelok, zog selbst Schnellzüge über damals noch nicht elektrifizierte Strecken und galt mit ihren runden Forman als ähnlich klassische Schönheit, wie später die E03. So wurde die V200 nicht nur von ROKAL schon früh in TT produziert, sondern bildete sogar den Beginn der TT-Produktion in der DDR, als sie 1957 von Werner Zeuke ersmtals angeboten wurde. Die Produktion der Rokal-Bahn endete 1970. Doch die Zeuke-Version der V200 war immer Teil des TT-Angebotes. über BTTB bis TILLIG. Letzerer hat das Fahrwerk vor einiger Zeit gründlich renoviert. Die Gehäuseform kann nicht leugnen, doch schon einige Jahre auf dem Buckel zu haben. Doch wie auf dem Foto zu sehenm macht sie immer noch eine recht gute Figur. Wobei ich hier einige Linien mit etwas silberner Farbe von Hand nachgezogen habe.

Nohab von Tillig

Die 'Nohab' von Tillig

Das folgende Modell ist eigentlich keine Lokomotive der DB, fährt aber heute für Privatbahnen (wieder) auf deutschen Gleisen und war in den klassischen Epochen III-IV in vielen Teilen Europas anzutreffen, die 'Nohab', schwedischer Lizenznachbau einer amerikanischen Lokomotive von GM - und ebenfalls schon lange auch in TT zu haben. Zu sehen ist hier nur ein Link zur Homepage von TILLIG, wo das Modell immer wieder mal in wechselnden Farbkleidern angeboten wird.

Für echte DB-Fans traurig ist das Fehlen eines VT 11.5, des legendären Diesel-TEE der fünfziger bis siebziger Jahre. Auch die moderneren Dieseltriebwagen der Baureihen 610, 614 oder auch 627 fehlen noch im TT-Sortiment. Allerdings werden diese Vorbilder auch in den anderen Spurweiten nur vereinzelt produziert und scheinen sich allgemein keiner allzu großer Beliebtheit zu erfreuen. Seit Kres aber im lauf der Jahre einen Triebwagen nach dem anderen auf die Schienen schickt und dabei auch bereits den Uerdinger Schienenbus der DB realisiert hat, bleibt zu hoffen, dass zumindest der VT 11.5 doch noch meine Anlage (und andere) bereichern wird. So lange können aber evtl zwei andere wichtige Dieseltriebwagen darüber hinwegtrösten.

Der SVT 137, hier von JAtt/Tillig

Der SVT 137, hier von JAtt/Tillig

Der SVT 137 verband als 'fliegender Hamburger' ab 1933 die Städte Berlin und Hamburg in exakt derselben Zeit, die auf dieser Strecke heute ein ICE benötigt. Bis 1958 wurden die Züge von der DB als VT 04 eingereiht und dann an die DR abgegeben. So war er auf westdeutschen Strecken in der klassischen Epoche III-IV nur kurzfristig eingesetzt. Doch trotzdem ist es ein sehr schöner Zug, der von Jatt entwickelt, dann von Tillig übernommen und auch in der Farbvariante der DB angeboten wurde. Mittlerweile produziert Kres dieses Modell in noch einmal deutlich gesteigerter Qualität.

Etwas verwirrend, schon beim Vorbild: Unter der selben Baureihenbezeichnung, VT 137, gibt es einen vollommen anderen Triebwagen. Er wurde auch von der DR in den dreißiger für den Schnellverkehr im Ruhrgebiet beschafft, hat bei der DB aber nur in kleiner Stückzahl eine Rolle gespielt. Aber schön ist er schon, vor allem auch als Modell in TT. Es wurde vor vielen Jahren von Tillig entwickelt und angeboten - wirklich fein detailliert und insgesamt sehr schön. Mittlerweile bietet KRES auch von dieser Baureihe eine sehr ähnliche Variante an. Auch dies ein extrem gut gelungenes Modell.

Damit ist das Angebot an Diesel-Triebwagen und Lokomotiven für TT auch für DB-Fans der Epoche III ziemlich gross;. Dazu kommen natürlich für die Freund der DR im Osten noch so wichtige Modelle wie Taigatrommel, U-Boot und Taucherbrille - während Freunde der modernen Bahn vom Eurorunner über den Vectron und Hercules bis zu diversen Triebwagen, wie etwa dem Desiro ohnehin gross;e Auswahl vorfinden.

Und hier geht es weiter zu den Dampflokomotiven und zurück zu den E-Loks

Übrigens: Natuerlich besitze ich all die hier fotografierten Modelle nicht selber - die Fotos entstanden anlaesslich einer Sonderschau DBinTT auf der Modellbahnmesse in Dortmund 2009. Ich danke allen Sammlern und Firmen, die dazu ihre Modelle zur Verfuegung gestellt haben.